Chronik
Nehmen Sie sich doch ein wenig Zeit für die Geschichte unseres Hauses
Die Chronik des Hotels Adler Post reicht zurück bis ins Jahr 1725. Sie beginnt ziemlich genau mit dem “Goldenen Zeitalter“ Schwetzingens, das auf das Engste mit dem Namen des Kurfürsten Carl Theodor verbunden ist. Dessen Schwetzinger Sommerresidenz war bis zum Jahre 1778 Treffpunkt der profiliertesten Vertreter aus Kunst, Wissenschaft und Politik.
Die Anfänge
Der Gasthof “Zum Goldenen Adler“ erhält die “Schild- und Backfeuergerechtigkeit“ – sozusagen die Geburtsurkunde für eine Schankwirtschaft – an der alten Speyerer Straße, der heutigen Dreikönigstraße Nr. 4. In Schwetzingen wird gebaut, konzertiert und getanzt: Der Hof hält Einzug. Es entsteht ein richtiger Ort (1748) mit Straße und Plätzen, mit Märkten und staatlichen Einrichtungen. Im Jahre 1759 bekommt Schwetzingen Marktrecht. Das Rokoko-Theater wird eröffnet und der Schloßgarten erhält 1749–58 unter Kurfürst Carl Theodor seine heute noch bekannte Form und Gestalt. Im Jahre 1763 spielt Mozart als Siebenjähriger den fürstlichen Herrschaften im Theater vor.
Der Kauf- und Tauschvertrag
Das Jesuitenkolleg schließt am 17. Dezember diesen Jahres mit dem Besitzer des damaligen “Goldenen Adler“, J. M. Metz, einen Kauf- und Tauschvertrag. Das Gasthaus in der Nachbarschaft der katholischen St. Pankratius Kirche wird gegen das katholische Schulhaus an der Pferdeschwemme getauscht und erhält damit seinen endgültigen Platz.
Jahrhundertwende
Der Hofglaser G. P. Metz, Sohn des J. M. Metz, und seine Frau M. W. Bianchi werden Besitzer des “Goldenen Adler“. Zwölf Jahre später heiratet die inzwischen verwitwete “Adler“-Wirtin den Hofglaser und Krämer F. Hübinger. Seit diesem Jahr wird das Anwesen nur noch “Adler“ genannt. Im Jahre 1803 kommen Teile der Pfalz und damit auch Schwetzingen zu Baden. In die Anfänge des neuen Jahrhunderts fallen auch die Verbindungen dreier Persönlichkeiten mit Schwetzingen:
Karl Friedrich Schimper (bedeutender Wissenschaftler und Naturforscher), Stammgast im “Adler“
Johann Michael Zeyher (Gartenbaudirektor)
Johann Peter Hebel (Dichter, 1826 in Schwetzingen verstorben und beerdigt)
Am 12. Juli 1817 radelt Freiherr von Drais durch Schwetzingen. Im Jahre 1823 wird das Rokoko-Theater letztmals bespielt. 1828 eröffnet die Post im “Adler“ eine Postexpedition.
Der erste Vorfahre im Adler
Unser Vorfahre, der Seilermeister Johann Andreas Ihm, übernimmt den “Adler“ und gleichzeitig die einträgliche Posthalterei. Die Ära der Familie Ihm im “Adler“ beginnt. Zu jener Zeit fahren von hier die Postkutschen und wechseln den Vorspann, denn J. A. Ihm ist Posthalter und Poststallmeister von großherzoglichen Gnaden. Die Poststube sieht manchen gemütlichen Umtrunk beim Austausch von Neuigkeiten aus der damals noch engen Welt.
Viele Fremde kommen des Schlossgartens wegen nach Schwetzingen, denn dieser hatte damals schon einen guten Ruf erlangt. Besonders die Universität in Heidelberg sendet ihre Burschen und Füchse nach der früheren Sommerresidenz der Heidelberger Kurfürsten. Hier wird nicht weniger gezecht als in den Heidelberger Studenten-Kneipen … Schwetzingen zählt zu dieser Zeit rund 3 500 Einwohner, J.A. Ihm gehört dem Gemeinderat an.
Das Hotel
J. A. Ihms ältester Sohn, Karl Ihm, kauft das elterliche Anwesen, übernimmt aber nach fünf Jahren das Gasthaus “Zum Ochsen“ (das heutige “Hotel zum Erbprinzen“) und überlässt – gegen Bezahlung – den “Adler“ seinem jüngeren Bruder Ernst Ihm I. Dieser ist Bäckermeister und versorgt sein Haus mit frischen Backwaren aus der hauseigenen Bäckerei. Er ist weit gewandert, ein energischer und kluger Mann. Die Gründerjahre kommen ihm und seinem Geschäft zustatten. Aus dem aufstrebenden Mannheim besuchen die erfolgreichen Kaufleute und Fabrikanten gerne Schwetzingen und den “Adler“. Außerdem bringt der Hopfenhandel viel Geld in die Stadt. Im Jahre 1865 nimmt die Schwetzinger Landwirtschaft endgültig den Spargelanbau auf, nachdem nachgewiesenermaßen schon 1650 die ersten Spargel angepflanzt wurden. 1870 wird Schwetzingen Eisenbahnstation. Die ersten Automobile rollen durch den Ort, der Postkutschenverkehr wird eingestellt und die Pferdestallungen verschwinden.
Ernst Ihm I. erweitert den “Adler“ an deren Stelle durch einen Anbau. Von dieser Zeit an nennt sich der Gasthof zum Adler “Hotel“. Die Hopfenaufkäufer wohnen vorwiegend hier und die Geschäftsreisenden kehren gerne in diesem Haus ein.
Die nächste Jahrhundertwende
Der Sohn Ernst Ihm II.wird Eigentümer des “Hotel Adler“. Er ist eine Persönlichkeit, erfüllt von Idealen, großer Güte und ein waidgerechter Jäger. Er betreibt eine Gärtnerei und versorgt das Haus mit Blumen, frischem Gemüse und Obst. Seine Frau Anna Maria und deren Mutter, Großmutter Ries, werden von den Gästen besonders geschätzt. Ihre Küche prägt den “Adler“ zu einem Begriff. Unter ihrer Leitung entsteht der Ruf des Hauses, den besten Spargel zu Tisch zu bringen. Seit damals wurde nach ihrem Rezept der beliebte Spezialpfannkuchen zum Spargel serviert.
Im Jahre 1897 wird das erste Telefon in Schwetzingen installiert und das “Hotel Adler“ erhält den vierten Telefonanschluss des Ortes. Schwetzingen zählt 6.435 Einwohner.
Im Jahre 1918 gehen das Schloss und der Garten in den Besitz des Badischen Staates über.
Die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts
Erneut übernimmt der Sohn, Ernst Ihm III., den “Adler“. Er ist ebenfalls ein leidenschaftlicher Jäger und Heger, der die Küche seines Hauses mit frischem Wildbret versorgt. Er ist ein Weinkenner und Gourmet, der als “Spargelprofessor“ bekannt und bei seinen Gästen geschätzt und beliebt ist. Seine Frau Lina wirkt in der Küche und kümmert sich um die Hauswirtschaft. Unter ihrer beider Regie wird das Haus weit über die Region hinaus bekannt. Elektrisches Licht, Dampfheizung und fließend Kalt- und Warmwasser werden installiert, Toiletten und Etagenbäder eingebaut.
Nach dem frühen Tod seiner Frau Lina führt Ernst Ihm III. zusammen mit seiner zweiten Frau Eleonore das Haus durch schwere Kriegszeiten. Nach dem zweiten Weltkrieg weist Schwetzingen 10.980 Einwohner auf.Die Schwetzinger Festspiele nehmen im Jahre 1952 im Rokoko-Theater ihren Anfang. Während der Festspielzeit trifft man viel Prominenz in Schwetzingen und im “Adler”.
Auf Initiative der Tochter Marianne und ihres Mannes Hans Hubert Ruffler wird das erste Gästebuch am 12. Juni 1953 seiner Bestimmung übergeben. Auf ihr Hinwirken wird ebenso zur Erinnerung an die traditionsreiche Posthalterei im gleichen Jahr der Name in Hotel “Adler Post“ geändert und ein Wirtshausschild, das den Adler und das Posthorn zeigt, am Haus angebracht.
Die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts
Ernst Ihm III. übergibt das Haus seiner Tochter Marianne und deren Ehemann Hans Hubert Ruffler, ausgebildete Hotelfachleute (Hotelfachschule Heidelberg) – in der Geschichte der “Adler Post“ beginnt wieder ein neuer Abschnitt. Die alten, zum Hof hin gelegenen Gebäude werden abgerissen, auch ein Drittel des Haupttraktes an der Schlossstraße. Die Außenfront darf wegen Denkmalschutzes nicht geändert werden. Es erfolgte sozusagen ein totaler Neuaufbau bzw. ‑anfang. Durch den Um- und Ausbau entstehen neue Fremdenzimmer, alle mit Dusche, WC, Telefon und TV-Anschluss, sowie große Kelleranlagen mit separatem Weinkeller, eine Hotelhalle mit offenem Kamin, Konferenzzimmer und Garagen. Das ganze Interieur erhält ein neues Gesicht.
Hans Hubert Ruffler ist ein Gastronom mit Leib und Seele, der in führenden Häusern tätig war und viele neue Ideen mit in den Adler bringt. Er ist ein geselliger und musischer Mensch und bei seinen Gästen immer gerne gesehen. Seine Frau Marianne ist die Seele des Hauses und kümmert sich um die Arbeiten hinter den Kulissen. Der gute Ruf der “Adler Post” wird in dieser Zeit weiter ausgebaut. Mittlerweile waren “Spargel – Flieder – Festspiele“ zu einem Begriff geworden. Es kommen Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik, Kunst und Sport in die “Adler Post” und fühlen sich dort sehr wohl.
In Absprache mit der Badischen Heimat e.V. bekommt ein neu gestalteter Restaurantraum den Namen “Schimper-Stube“, benannt nach dem bekannten Naturforscher K. F. Schimper.
Der Weg ins neue Jahrtausend
Die Eheleute Ruffler übergeben der sechsten Generation, ihrer Tochter Ursula und deren Ehemann Werner Höfer, das Hotel “Adler Post” und die in fünf Generationen gepflegte Baulust: Bald entsteht ein neuer Anbau mit Suiten und weiteren Fremdenzimmern (auch rollstuhlgerechte). Die Kurpfalzstube wird erweitert und bekommt ein neues Gesicht. Für Restaurant und Tagungsräume entsteht eine neue Toilettenanlage. Eine Gartenterrasse wird etabliert.
1986 werden die Zimmer im ältesten Teil des Hauses komplett umgebaut und mit allem Komfort ausgestattet. Die Fremdenzimmer des Anbaues von 1964 werden ebenfalls renoviert und auf den neuesten Stand gebracht. Im darauf folgenden Jahr wird eine Sauna für die Hotelgäste eingebaut. 1987 wird unser Haus in die weltweite Vereinigung der Chaîne des Rôttiseurs aufgenommen, eine große Auszeichnung für das Restaurant und die Küchenleistung.
Im Jahre 1990 wird in der “Adler Post” 150-jähriges Jubiläum gefeiert. Die Küche bekommt 1992 eine neue Herdanlage. 1997 wird sie erneut umgebaut und mit zeitgemäßer, hochwertiger küchentechnischer Einrichtung versehen. Im gleichen Jahr wird die Heizungsanlage erneuert und von Öl auf umweltfreundliches Gas umgestellt. Die bisher letzte Renovierung betrifft im Jahr 1998 das gesamte Restaurant: eine Verjüngungskur, unter Beibehaltung des Stils der “Adler Post“.
Im Jahr 2000 geht die ”Adler Post” mit der ersten eigenen Hompage in‘s Internet. Timo, Sohn der Eheleute Höfer, ist der Ansicht, dass die Zeit gekommen ist, die ”Adler Post” auch im Internet zu präsentieren, und macht sich an die Arbeit.
In Zusammenarbeit mit der Badischen Heimat e.V. wird ein Restaurantraum ”Schimper-Stube” benannt, nach dem ehemaligen Naturforscher, Botaniker und Geologen Karl Friedrich Schimper, welcher in Schwetzingen wohnte und dort 1867 verstarb.
Schwetzingen, mittlerweile große Kreisstadt, ist eine liebenswerte Stadt mit allen erforderlichen kulturellen und wirtschaftlichen Einrichtungen. Eine bedeutende Festspielstadt, eine Stadt der Muse und der Geselligkeit, des Esprits und der Harmonie mit über 23.000 Einwohnern.
Der Weg ins neue Jahrtausend
Die siebte Generation, Tessa Höfer, hat ihre Ausbildung erfolgreich beendet. Nach ihrer Ausbildung zur Hotelfachfrau im traditionsreichen Brenner’s Parkhotel in Baden-Baden hat sie noch ein Studium zur Diplom-Hotel-Betriebswirtin in Verbindung mit dem renommierten Kölner Excelsior Hotel Ernst an der Uni Ravensburg abgeschlossen. Nach ihrer zweijährigen Tätigkeit in Zürich im The Dolder Grand als Banquet Administration Manager ist sie nach neunjähriger Wanderschaft seit Januar 2010 wieder in Schwetzingen angekommen und bringt ihre Berufserfahrung als Geschäftsführerin in der heimatlichen Adler Post ein.
Seit August 2010 führt sie unser Haus als Hotel Garni *** Superior weiter. Seit dieser Zeit wurden die Frühstücksräume und die Lobby renoviert, im ganzen Haus neue Fußböden verlegt. Es wurden zwei neue Junior Suiten im Erdgeschoss gebaut, die Barriere frei, Rollstuhl gerecht und Allergiker freundlich sind, außerdem verfügen sie über eine kleine Terrasse.
Renovierung und Kernsanierung
Anfang 2020 wurden 2 Doppelzimmer komplett renoviert sowie 4 weitere Badezimmer kernsaniert. Somit sind nun im Erdgeschoss 4 Rollstuhl gerechte Zimmer vorhanden.
Immer auf dem neuesten Stand
Von Jahr zu Jahr kommen weitere Renovierungen dazu, die letzte Teilsanierung fand im Frühjahr 2023 stand.
Die beiden Frühstücksräume wurden in 2022 komplett neu gestaltet und erwarten Sie mit allem, was zu einem guten, gesunden und nach Wunsch auch veganen Start in den Tag gehört!
All unsere Zimmer verfügen über eine individuell einstellbare Klimaanlage, welche in den Sommermonaten kostenfrei genutzt werden kann. Auch die öffentlichen Räume sind klimatisiert.
Mittlerweile sind all unsere Einzelzimmer sowie fünf Doppel und vier Junior Suiten kernsaniert. Die letzten sechs noch nicht komplett renovierten Zimmer erwarten Sie im „Retro-Look“ – bis auch hier saniert wird 😊.